Silber bei der Junioren-WM im Telemark
Die 18-jährige Telemarkerin Magdalena Kern vom SC Partenkirchen holte sich bei der Junioren-Weltmeisterschaft im italienischen Bardonecchia Silber im Team-Wettbewerb.
Das Beste zum Schluss: Vom 3. bis 5. April kürten die Telemarker bei der JWM im italienischen Bardonecchia die Besten der Jahrgänge 2004 und jünger. Mit 18 Jahren eine der jüngsten Starterinnen: Magdalena Kern vom Skiclub Partenkirchen. Die Seehausenerin fährt seit ihrem sechsten Lebensjahr beim SCP und stand schon mit neun Jahren erstmals auf Telemark-Ski. Telemark ist die Urform des Skifahrens. Dank der freien Ferse gehen Telemarker bei jedem Schwung elegant (und kraftraubend) in die Knie. Ein typisches Rennen besteht aus Riesenslalom, Sprung mit Mindestweite, Riesenslalom, 270-Grad-Steilkurve („Kreisel“) und Skatingstrecke ins Ziel. Es gibt die Disziplinen Classic, Sprint und Parallel-Sprint.
Im Coronawinter 2021 stieg die damals 14-Jährige komplett von Alpin auf Telemark um, wurde Mitglied der Telemark-Nationalmannschaft und fährt seit ihrem 16. Lebensjahr im Weltcup.
Die Saison 2024/2025 begann für die junge Telemarkerin mit einem Paukenschlag. Beim ersten Saisonrennen in Hintertux fuhr sie im ersten Durchgang gleich auf Rang drei – nur eine Sekunde hinter der Führenden und mitten hinein in die Weltspitze. Nach einer Sicherheitsfahrt im zweiten Durchgang belegte Kern noch einen sehr guten siebten Rang – als beste Deutsche und jüngste Starterin.
Wegen des bevorstehenden Fachabiturs im Frühjahr konnte Magdalena Kern nicht an allen Weltcuprennen teilnehmen. Nach den Starts in Pinzolo/Italien im Dezember und Carezza/Italien erzielte sie in Melchsee-Frutt/Schweiz ihr erstes Top-10-Ergebnis im Weltcup. Die Rennen in Schweden und Norwegen ließ die junge SCP-Athletin aus.
Im slowenischen Krvavec holte sich Magdalena dann ihre bislang besten Weltcup-Ergebnisse: Beim ersten Sprint-Rennen wurde sie Neunte. Zudem war sie beste von fünf deutschen Starterinnen – und Zweitjüngste im Feld. Tags darauf bestätigte sie ihre gute Form nochmals mit einem neunten Rang.
Saisonhöhepunkt war dann die Junioren-WM in Bardonecchia. Im Classic, der „Kraftausdauer-Disziplin“ im Telemark mit 350 Tiefenmetern, zwei Sprüngen und einer langen Skatingstrecke ins Ziel, wurde Kern nach Sturz nur Zehnte, im Sprint disqualifiziert. Im Parallel-Sprint belegte sie gegen drei Jahre ältere Starterinnen einen guten sechsten Rang.
Den spektakulären Abschluss der JWM 2025 bildete der Team-Wettbewerb. Team Deutschland musste im Halbfinale gegen die favorisierte Schweiz alles geben. Die Schweizer traten mit zwei Männern und einer Frau, die Deutschen mit zwei Frauen (Magdalena Kern und Coletta Frick vom SC Oberstdorf) und einem Mann (Maximilian Mann von der Skizunft Laupheim) an – ein klarer Wettbewerbsnachteil. Coletta gewann ihren Lauf, Magdalena stürzte, also 1:1. In einem Herzschlagfinale konnte Maxi seinen Vorsprung aus dem Kreisel auf der Skatingstrecke bis ins Ziel retten. Damit war Team Germany die Silbermedaille sicher!
Im Finale das gleiche Spiel: Nach den ersten Duellen stand es 1:1, diesmal hatte der deutsche Schlussläufer gegen den norwegischen Skatingspezialisten im Zielsprint keine Chance. Dennoch ist die Silbermedaille ein großer Erfolg für das junge Team, das anders als alle anderen Mannschaften mit nur einem Mann und zwei Frauen antraten. Eine davon war Magdalena Kern, die mit ihrer ersten WM-Medaille nach Hause zurückkehrte.
Nächstes Jahr dürfen die starken 2004er-Frauen aus Frankreich, Norwegen und der Schweiz nicht mehr bei der JWM starten. Dann ist Magdalena Kern vom SC Partenkirchen eine Medaillenkandidatin auch in den Einzeldisziplinen Classic, Sprint und Parallel-Sprint.